Im Einklang mit dem Jahresrhythmus zu leben, stärkt deinen Körper und auch dein inneres Gleichgewicht. Ein täglicher Spaziergang in der Natur stärkt Körper und Seele und hilft dir dabei, den Rhythmus der Natur hautnah wahrzunehmen. Natürliches Licht wirkt stimmungsaufhellend und erfrischend auf uns, selbst wenn die Sonne von Wolken verhangen ist. Achte darauf, zu jeder Jahreszeit genug Tageslicht zu bekommen. Draußen ist die Lichtintensität immer größer als drinnen, selbst an regnerischen und bewölkten Tagen.
Viele Menschen sind eher in einem „Funktionieren“-Modus eingebunden als im natürlichen Rhythmus der Jahreszeiten und ihres Körpers. Sie wollen jeden Tag die gleiche Leistung erbringen, ihren „Alltag meistern“ und allen Anforderungen gerecht werden. Das Gefühl für ihren eigentlichen Biorhythmus haben viele verloren, bzw. sie unterdrücken es so lange, bis sie tatsächlich glauben, dass dies der richtige Weg ist. Die anderen machen es ja auch so.
Doch dieses tagtägliche Funktionieren, einen immer gleichen Alltag zu leben – an jedem Tag, zu jeder Jahreszeit – entspricht weder unserer menschlichen Natur, noch der Natur um uns herum. Sei mal ganz ehrlich zu dir: gibt es Tage, oder sogar Wochen, an denen du dich ausgelaugt fühlst und am liebsten mal eine Pause einlegen würdest? Gibt es Tage, an denen du einfach weniger produktiv bist, häufiger Fehler machst und dich schwer konzentrieren kannst? Tage, an denen du mehr Schlaf benötigst, dich zurückziehen und nur für dich sein willst? All das ist völlig normal und menschlich. Nicht normal ist es hingegen, sich trotz dieser Gefühle dem Alltag und seinen Pflichten zu unterwerfen. Nicht auf deinen Körper zu hören. Natürlich ist mir bewusst, dass du deiner Arbeit nachkommen musst, deine Kinder versorgen musst und weitere Pflichten hast. Es geht hier auch nicht darum, dass du dein Leben um 180 Grad drehen sollst. Mir geht es darum, dass du tief im Inneren verstehst, dass wir Menschen nicht jeden Tag gleich gut funktionieren. Dass es völlig normal und natürlich ist, wenn sich dein Körper zu bestimmten Zeiten nach langen Ruhephasen sehnt, manchmal einfach nicht so effektiv funktioniert, du dich zurückziehen möchtest usw.
Schau dir mal die Natur an: sie folgt einem immer wiederkehrenden Jahresrhythmus. Es gibt aktive Phasen von Wachstum, Kraft und Fülle und ebenso lange Ruhephasen, in denen scheinbar alles schläft. In Herbst und Winter ist es nicht so lange hell und die Lichtintensität nimmt insgesamt ab. Während viele Tiere und Pflanzen ihren Winterschlaf halten, spüren auch wir Menschen, dass wir mehr Ruhe brauchen, früher müde sind und mehr „Ich“-Zeit für uns brauchen. Doch die wenigsten geben diesen Impulsen tatsächlich nach. Die Arbeit fängt auch im Winter um die gleiche Zeit an, die Kinder müssen trotzdem zur Schule und diversen Kursen gebracht werden, die immer gleichen Pflichten rufen. Manchmal müssen wir uns richtig aus dem Bett quälen, wenn es draußen noch stockfinster ist und unser Körper signalisiert, dass er eigentlich noch ausruhen möchte. Und im Sommer? Werden wir manchmal gegen 5 Uhr vom Vogelzwitschern geweckt, brauchen weniger Schlaf und Ruhephasen und haben mehr Kraft und Elan im Alltag.